Stuttgart
Generationenhaus Heslach
Neubau Generationenhaus der Rudolf Schmid und Hermann Schmid Stiftung unter Einbeziehung eines ehemaligen denkmalgeschützten Brauereigebäudes.
Bauherr
Landeshauptstadt Stuttgart
Eigenbetrieb Leben & Wohnen
Fertigstellung
2001
Alt + Neu
In beengter innerstädtischer Lage, zwischen Steilhang und Hauptverkehrsstraße wurde unter Einbezug eines denkmalgeschützten ehemaligen Brauereigebäudes ein vielfältiger Gebäudekomplex für unterschiedlichste Nutzungen entwickelt.
In den zwei Neubauteilen, die eine öffentliche Straße überspannen und die Quartiersecke mit einer großen Verglasung markieren, sind 72 Pflegeplätze für alte und junge Menschen, eine Sozialstation, mehrere Läden und eine Bankfiliale, Arztpraxen, Büros und einige Wohnungen untergebracht. Der renovierte Altbau beherbergt ein Stadtteilzentrum, mehrere Vereinsräume, einige Appartements und – im ehemaligen Tanzsaal der Brauereigaststätte – ein Restaurant, das sich in den terrassierten historischen Biergarten mit schönem Baumbestand öffnet. Torfbrand-Klinker am Neubau stellen auch äußerlich die Integration von altem und neuem Bauen her.
„Im Generationenhaus Heslach kulminieren die wichtigsten und heute überaus aktuellen Aufgabenstellungen innerstädtischen Wohnens in prototypischer Weise. Es sind dies: Wohnen in einer älter werdenden Gesellschaft, Wohnen in teils lärmbelasteter Umgebung, Integrationsservice-orientierter kommerzieller und sozialer Dienstleitungen, Betreuung älterer Mitbewohner, Integration von Bestandsgebäuden und Neubau in ein differenziertes städtebauliches Umfeld, Zusammenleben verschiedener Generationen und Familien in unterschiedlichen Lebenssituationen, Umnutzen nicht mehr nutzbar gewordener industrieller Bausubstanz. Pflege-Appartements für jüngere und ältere pflegebedürftige Menschen, Verwaltung, Funktions- und Sozialräume, Familien- und Nachbar-schaftszentrum, Initiativenzentrum, generationenübergreifendes Wohnen, Hausmeisterwohnung und Zivildienst-leistenden Wohnungen, Küchenbetriebe mit Cafeteria und Mittagstisch, Gartenbereich und Räumlichkeiten für Vereine und externe Gruppen, Sozialstation und Ladengeschäfte, Büroflächen und Arztpraxen. Das Programm des Quartiers zeigt, dass das Haus und die Nutzung wie eine Plombe in dieses innerstädtische Quartier hineingefügt ist. Von den Architekten Haag, Haffner, Stroheker und mit den Mitteln der Rudolf Schmid und Hermann Schmidt Stiftung und dem so genannten Eigenbetrieb Leben und Wohnen der Landeshauptstadt Stuttgart nach einem ursprünglich für eine andere Wohnnutzung gewonnen Wettbewerb geplant und errichtet, überzeugt uns als Jury dieses Projekt nicht nur inhaltlich und architektonisch, sondern auch von dem zu diesem Ergebnis führenden Verfahren.“
Jurybegründung
Stiftung „Lebendige Stadt“ - Das beste Konzept für innerstädtisches Wohnen