Stuttgart
Erweiterung Rosensteinschule
Erweiterungsbau Rosensteinschule mit Ganztagesbereich und Mensa.
Bauherr
Landeshauptstadt Stuttgart
Fertigstellung
2013
Auf der Sonnenseite
Eine Schulanlage aus den 50er Jahren mit dreigeschossigem Hauptbau und eingeschossigen Pavillonbauten war um eine Mensa, Schüleraufenthalts- und Fachklassenräume für Biologie und Physik zu erweitern. Der Neubau schließt direkt an den winkelförmigen Hauptbau an. Ein Zwischenglied nimmt den neuen Eingangsbereich, Treppe, Aufzug und WC-Räume auf. Der im Altbau südseitig angeordnete Flur wird hier auf die Nordseite des Neubaus umgeleitet, damit alle neugeschaffenen Räume in den Genuss der Südsonne und des Ausblicks in die grüne Mitte des Schulgeländes kommen.
Die Mensa mit 96 Plätzen und eine Aufwärmküche liegen im Sockelgeschoss, die Schüleraufenthaltsräume im mittleren Geschoss, die beiden Fachklassen und ein Vorbereitungsraum im Obergeschoss. Putzbänder im Deckenbereich gliedern die Fassaden aus geschosshohen Verglasungen und Faserzementplatten.
„Der dreigeschossige Neubau schließt an den winkelförmigen, ebenfalls dreigeschossigen Hauptbau aus den 1950er Jahren an und definiert damit das Erscheinungsbild der Schule zur Straße hin neu. Allein das ist schon nicht unwesentlich, denn im Stuttgarter Nordbahnhofsviertel dominiert eine eher heterogene, wenig hochwertige Bebauung den Straßenraum. Für die neuen Räume verlängerten die Architekten den nördlichen Winkel des Hauptgebäudes, wodurch der Schulhof und die Grünanlagen als große zusammenhängende Fläche erhalten blieben. Zum anderen konnten die Klassen- und Aufenthaltsräume nach Süden orientiert werden, im Gegensatz zum Altbau. Das äußere Erscheinungsbild orientiert sich gestalterisch am Hauptbau, interpretiert den Rhythmus zwischen offenen und geschlossenen Fassadenflächen jedoch neu und zeitgemäß. Unprätentiös und zweckmäßig, aber sicher im Gestaltungswillen zeigt sich die Erweiterung als das was sie ist – eher eine gelungene Ergänzung, als ein präsenter Hingucker. Diese Haltung spiegelt sich im Inneren wieder: Großzügige Foyers, die Klassenzimmer und Fachräume weisen eine hohe Aufenthaltsqualität auf – dafür sorgen unter anderem hochwertige Materialien, wie rauer Sichtbeton, massives Douglasienholz, Fliesen in Natursteinoptik, weiß gestrichene Decken und ein ausgefeiltes Beleuchtungskonzept.“
Jurybegründung
Hugo-Häring-Auszeichnung BDA 2014