Wendlingen am Neckar
Johannesforum
Neubau Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Wendlingen und Unterstützungszentrum der BruderhausDiakonie
Bauherr
Evangelische Kirchengemeinde Wendlingen am Neckar und
BruderhausDiakonie Stiftung Gustav Werner und Haus am Berg
Fertigstellung
2022
Gemeinschaftliche Nutzung
Im Zentrum von Wendlingen wurde die zum Abbruch freigegebene Kirche aus den 1960er-Jahren durch ein gemeinschaftliches inklusives Projekt zweier Bauherren ersetzt: ein Gemeindezentrum für die Evangelische Kirchengemeinde und ein Wohnprojekt für Menschen mit Behinderung der BruderhausDiakonie. Die beiden versetzten Baukörper bilden die Nutzungsbereiche nach außen ab und definieren den Eingangsbereich des Quartierszentrums.
Gemeinschaftlich genutzte Flächen rund um das Foyer runden das Gesamtkonzept ab. Ein zweigeschossiger, multifunktional nutzbarer Saal bildet das Herzstück des neuen Johannesforums und ermöglicht vielfältige Begegnungen. Durch den Erhalt des freistehenden Kirchturms, den Einbau von alten Kirchenfenstern und die Weiterverwendung des original Kalktuffstein wurde die Identität des Ortes weitergetragen. Gemischt mit lokalem Travertin sind die ursprünglichen Steine jetzt ein natürlicher Teil der neuen Fassade und stellen den Bezug zur ehemaligen Kirche her.
Deutscher Naturstein-Preis 2024 - Besondere Anerkennung in der Kategorie „Fassaden und Bauwerke mit massivem Naturstein“
Das neue Gemeindezentrum mit einem Wohnprojekt für Menschen mit Behinderung und einer Tagesbetreuung ersetzt einen nicht mehr genutzten Kirchenbau. Mit dem Erhalt des Glockenturms bleibt der städtebaulich markante Hochpunkt bestehen und sorgt für Identifikation und einen hohen Wiedererkennungswert. Für den Neubau konnten rund 300 qm Natursteinfassade des 60 Jahre alten Kirchenbaus weiterverwendet werden. Dieser Gönninger Kalktuffstein wurde nach dem vorsichtigen Ausbau gereinigt und für den Wiedereinbau einer Materialprüfung unterzogen. Die Neue Fassade des Gemeindesaals und das Sockelgeschoss des 4-geschossigen Neubaus wurde in einer Kombination der ausgebauten Steine mit Gauinger Travertrin realisiert. Diese Mischung aus wiederverwerteten und neuen, lokal vorhandenen Natursteinen ergibt nach Ansicht der Jury ein äußerst gelungenes Fassadenbild. Die wiederverwendeten Steine stehen für die Dauerhaftigkeit des Materials und tragen gleichzeitig dazu bei, die Geschichte des Ortes weiter zu schreiben. Die Betonung des Haupteingangs durch einen gravierten Schriftzug und massive Steinlisenen rundet dieses feine und zugleich selbstverständliche Erscheinungsbild ab.
Jury Deutscher Naturstein-Preis 2024